Kirwa im Wandel

Kirwa ist eine Lebendige Kulturform

Die „Kirwa“ ist eine lebendige Kulturform, die sich über die Jahre stetig und organisch weiterentwickelt. Die Gesellschaft steht hinter ihrer Kirwa und aus dieser heraus transformiert sie sich.
 
Von der Wirtshaus zur Zeltkirwa
Die größte Veränderung fand im Hinblick auf die Location statt. Ursprünglich entstand die Kirwa im Wirtshaus, da der Wirt prädestiniert dafür war, diese zu veranstalten. Er hatte den Platz, sorgte für Speis und Trank und das Wirtshaus war ohnehin der Dreh- und Angelpunkt von Veranstaltungen. In den 2000ern begann die Verschiebung vom Wirthaus in Bierzelte oder Stodl mit separatem Bar-Bereich. Grund dafür war zum einen das zunehmende Wirtshaussterben, zum anderen die steigende Popularität von Kirwan, wodurch die Kapazitäten der Wirtshäuser oft nicht mehr ausreichten.
 
Vom traditionellen Fest zur großen Party
Die Erweiterung der Veranstaltungsfläche führte zu großem Ansturm und gesteigertem Alkoholkomsum. Kirwan gerieten immer mehr in die Kritik, die eigentlichen Traditionen zu vernachlässigen, weil es nur noch um die Party in der Bar gehe. Und im Grunde war diese Entwicklung auch nicht zu leugnen. Raufereien wurden gang und gäbe und Unfälle häuften sich. Doch da den Kirwagemeinschaften das Wohl der Gäste selbstverständlich am Herzen liegt, fand sich auch hier eine Lösung. Um die etwas außer Kontrolle geratene Situation einzudämmen, stellten die Organisatoren Ordner aus den eigenen Reihen ab, oder heuerten Security-Firmen an. Die Kontrollen wurden verschärft und man hatte die Kirwan wieder im Griff. Mittlerweile lässt sich bereits der Gegentrend feststellen: Vielerorts kehrt man wieder zurück zur kleineren Kirwa mit weniger Gästen, auch wenn das natürlich Umsatzeinbußen für die Vereine und Wirte bedeutet. Doch Tradition und Gemütlichkeit sollen wieder in den Vordergrund rücken.
 
Vom Sonntagsgewand zur vielfältigen Tracht

Auch die Tracht hat sich verändert. Tanzte man nach dem zweiten Weltkrieg häufig noch im Sonntagsgewand aus, entwickelte sich so langsam eine einheitliche Tracht im Amberg-Sulzbacher Land, bei der die Burschen schwarze Anzughosen und weiße Hemden, abgerundet mit einem Hut trugen, bei manchen Kirwagemeinschaften auch ergänzt durch eine Samt- oder Seidenweste. Bei den Moidln gilt oftmals noch immer der Dresscode: Bodenlanges Dirndl. Ansonsten kann man vielfältige Trachten seit jeher, gerade bei den Damen, beobachten. Die Entwicklung der allgemeinen bayerischen Trachtenmode spiegelt sich eben auch auf den Kirwan wieder.

Schwarz-weiss Foto von 1965
Kirwa in Hohenkemnath 1965
Tracht in Rosenberg
Kirwa Mimbach
Kirwapaare in Mimbach 2019

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